Die Revolution ist die Revolution.
Ist kein Spaziergang.
Doch zu Fuss macht Ihr ja sowieso nichts mehr.
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1989. 200 Jahre Französische Revolution und kein Ende: WIR MÜSSEN DIE GROSSE LEICHE MIT ANSTAND BEGRABEN. Während die Historiker diskutieren, wann sie zu Ende ist, ist für uns zunächst wichtiger, dass sie begonnen hat. An dieses weltgeschichtliche Ereignis wurde 1989 auch in Marbach erinnert. Mit Freilufttheater auf dem Burgplatz neben dem Torturm.
Danton, Robespierre, Demoulins und St. Just schlagen noch einmal die historischen Redeschlachten. Georg Büchner und Peter Weiss geben Denk- und Formulierungshilfen. Das grobe "Volk", DIESES SICH AUF EINEM PURPURTEPPICH SIELENDE VIEH, klatscht und jubelt, pöbelt und vögelt, tobt und schreit. Denn: WAS WÄRE EINE REVOLUTION OHNE ALLGEMEINE KOPULATION?
Die Vorleserin Charlotte Corday befriedigt den Maquis de Sade. Marat steigt aus der Badewanne. De Sade taucht ab. Gewalt - Revolution - Tod: STERBEN, STERBEN. Die leisen Stimmen der Frauen Marion und Lucile dringen kaum durch. Dennoch unverkennbar und immer weniger überhörbar.
Frankreich - Deutschland. Revolution - Konterrevolution. Die Schauplätze wechseln, die Zeiten auch. Blut-Spuren. 1942. In Plötzensee arbeitet die Guillotine, der Staatsanwalt führt Protokoll, der Pfarrer betet, und die Mitglieder der Roten Kapelle sterben. Der Tod ist ein Meister aus Deutschland. Mozart ist Wiener. Aber der Schäferhund aus dem Land der Richter und der Henker ist weltbekannt.
Die Frage wird gestellt: Was hat die Staatsgewalt von heute mit der Revolution von 1789 gemein?
Die Frage wird beantwortet: Was wäre die Tragödie ohne Komödie? Schlicht unerträglich. Deshalb blasen die Blechbläser schräg.
VEREHRTE FESCHTVERSAMMLUNG. Dem Friedrich Schiller, Ehrenbürger der Französischen Revolution, wird wieder einmal eine Rede gehalten. Schnitzlers Wirt "Zum grünen Kakadu" spielt für auserwählte Gäste (GUTEN ABEND, IHR SCHWEINE) "Mord". Was sonst noch geschieht? Das ist offen.
"Es scheint in dieser Versammlung
einige empfindliche Ohren zu geben,
die das Wort Blut nicht wohl vertragen können."
(St. Just)
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30.6.-9.7.1989: Das Zimmertheater Tübingen und die Initiative "Marbacher Sommertheater" im Autonomen Zentrum e.V. zeigen: "Medusa" und "Der grüne Kakadu" |
Ensemble: |
Ausrufer: Rainer Weiss; Chor: Irene Grill, Susanne Decker, Tina Richter, Sandra Wilhelm, Helma Steinwand, Christel Wößner, Ulrike Diemer, Lutz Geckle, Johanna Schulz, Frank Steiner, Thomas Ries, Margarete Schulz; Redner: Michael Hambrecht; "Auf einem Baum ein Kuckuck saß": Margarete Schulz, Lutz Geckle, Johanna Schulz, Helma Steinwand; Interviewerin: Irene Grill; Danton: Thomas Selcho; Camille Demoulins: Reiner Kempinger; Robespierre: Rainer Töpfer; St. Just: Klaus Schönberger; Marion: Stefanie Suhr; Lucile: Ulrike Diemenr; Erster Bürger: Rainer Weiss; Zweiter Bürger: Margarete Schulz; Dritter Bürger: Frank Steiner; Simon: Lutz Geckle; Sein Weib: Johanna Schulz; de Sade: Michael Hambrecht; Marat: Axel Ebinger; Charlotte Corday: Antje Brück; Ein Weib: Sandra Wilhelm; Weib: Helma Steinwand; Huren: Christel Wößner, Susi Decker, Helma Steinwand; Hure: Sandra Wilhelm; Sprecherin Plötzensee: Martina Kurzke; Henker/Freier: Thomas Ries; Junger Mensch: Irene Grill; Nr. 1: Jaschu Konieczny; MusikerInnen: Armin Simitz, Martin Ruge, Mike Kramer, Bernd Schwaderer, Volker Wagner
Zimmertheater Tübingen: "Der grüne Kakadu" von Arthur Schnitzler:
Inszenierung: Thomas Bockelmann; Bühnenbild: Michael Janssen; Kostüme: Claudia Schütz; Musik: Michael Kessler; Regieassistenz: Klaus Spinnler; Kostümassistenz: Marina Schütz;
Prospere: Rolphe de la Croix; Grasset: Uwe Baron; Lebret: Serge le Goff; Grain: Andreas Roberts; Scarvola: Christian Weinberger; Henri: Andreas Gruhn; Leocadie, seine Frau: Marina Schütz; Francoise Vicomte von Nogeant: Nicolas Weidtman; Albin Chevalier de la Tremouille: David Fischer; Michette: Heike Schmidt; Flipotte: Dagmar Rösch; Emile Herzog von Cadignan: Andreas Hannig; Severine, seine Frau: Renate Dissel; Der Marquis von Lansac: Michael Hambrecht; Rollin: Michael Hambrecht
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Crew: |
Idee: Autonomes Zentrum Marbach e.V. (Verein für kulturelle und politische Bildung); Texte: Autonomes Zentrum Marbach e.V., Georg Büchner: Dantons Tod - unter Verwendung von Zitaten von Peter Weiss: Die Verfolgung und Ermordung des Jean-Paul Marat sowie "Die Ästhetik des Widerstandes"; Regie: Joseph Renner, Klaus Schönberger; Bühnenbild: Birgit Angele; Musik: Volker Wagner; Ton: Andreas Feilhauer; Licht: Hanno Schupp, Bernd Schwaderer; Schreinerei: Martina Göring, Gaby Glock, Barbara Aupperle, Bernd Klotz, Bernd Schwaderer, Armin Simitz; Kostüme: Birgit Angele, Cornelie Bäch; Plakat: Andreas "eq" Schäfer; Logo: Diethart Keppler; Werbung: Michael Griga, Rainer Scholl, Klaus Schönberger; Souffleuse: Bärbel Angele; Inspizientin: Karin Ehlert |
Danke! |
Die Initiative "Marbacher Sommertheater '89" bedankt sich für grosszügige materielle Hilfe und/oder finanzielle Unterstützung, ohne die dieses Projekt nicht möglich gewesen wäre bei:
Stadt Marbach a.N.
Ministerium für Kultur, Jugend und Sport Baden-Württemberg
Firma Brezel-Huober (Erdmannhausen)
Stiftung Kunst und Kultur der Landesgirokasse (Stuttgart)
Volksbank Marbach a.N.
Kreissparkasse Ludwigsburg
Gerüstbau Langner (Kornwestheim)
Firma Feilhauer (Marbach)
Firma Lithographia (Marbach)
Buchhandlung Angele
Cafe Provinz (Pia Heidler)
Stefan Beck und Andreas Peikert (GRÜNE Gemeinderats-Fraktion)
Claus Schmiedel (SPD-Gemeinderats-Fraktion)
Bürgermeister Heinz-Georg Keppler
den Mitarbeiter der Stadtverwaltung Marbach: Herr Storkenmeier, Herr Kies, Herr Schröder, Herrn Wagner
dem Malersaal des Staatstheater Stuttgart
Beate Ehrmann (Reutlingen)
Scala Ludwigsburg
Jacqueline Hofherr
Reinhard Kusterer
Katherina Badenhop
Frau Oettinger (Gasthaus Ochsen)
Jürgen Gemmrich
Wolfgang Zeh
den Marbacher Ortsvereinen von SPD, DKP und GRÜNEN
Firma Reichenzer
Dieser Dank gilt auch allen Bekannten, FreundInnen, Firmen und Institutionen sowie ihren Mitarbeitern, die das Projekt in irgendeiner Weise unterstützt haben. Es sind zu viele, um alle namentlich aufzuführen...
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